Im Jahre 1901 wurde der Verein unter dem Namen
„Turn- und Stemm-Klub Germania 1901 Köln-Müngersdorf“
gegründet.
In den ersten 30 Jahren stand dem Zeitgeist entsprechend Stemmen, Ringen und Turnen im Vordergrund. Im Jahre 1927 trat der Verein dem Deutschen Turnerbund bei und ändert seinen Namen in „Turn- und Sport-Klub Germania 1901 Köln-Müngersdorf“. Von 1933 bis 1978 war Faustball die wichtigste Sportart.
1969 wurde die erste Damengymnastikgruppe gegründet und bald darauf auch die Kinder-Turngruppen. Die Idee und der Anstoß hierzu kamen nicht aus den eigenen Reihen sondern von außen. Der damalige Oberturnwart des Kölner Turngaues, Hans Große, war es, der die Zeichen der Zeit erkannt hatte und dem Verein eindringlich zum Aufbaue weiterer Abteilungen riet. Durch seine Verbandsarbeit und die guten Verbindungen zur Sporthochschule konnte uns Hans Große die notwendigen Übungsleiter empfehlen. Er hat den Verein bis zum Sommer 1978 ehrenamtlich betreut.
In diesem Jahr löste sich auch die Faustballabteilung auf, und wir widmen uns seit dieser zeit nur noch dem Breitensport, wobei die Kinder- und Jugendarbeit seit langem im Vordergrund steht. Aus ehemals zwei Kinderturnstunden sind inzwischen sechs Stunden geworden. Ca. 2/3 unserer Mitglieder sind heute Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 16 Jahren.
„Vereinsgeschichtliches“
Die Sportler, die sich im Jahre 1901 zusammenfanden, um den „Turn- und Stemm-Klub Germania 1901 Köln-Müngersdorf“ zu gründen, waren sicher noch vom Geist des Turnvaters Jahn beseelt. In den Anfangsjahren stand dann auch dem Zeitgeist entsprechend das Turnen im Vordergrund. Gleichzeitig waren die Müngersdorfer aber auch im Stemmen und Ringen sehr aktiv und bald auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und „gefürchtet“.
Wann genau mit dem Faustballsport in Müngersdorf begonnen wurde, ist leider nicht überliefert. Das Stemmen und Ringen war nach der Namensänderung 1927 wohl schon in den Hintergrund getreten. Ab 1933 war Faustball die wichtigste Sportart im Verein und wurde bis zum Beginn des Krieges mit großem Erfolg gespielt. Nach der unfreiwilligen Kriegspause fanden sich die Aktiven aber recht schnell wieder zusammen und ließen am 14.03.1949 den „TSK wieder aufleben. Der Hauptinitiator war damals Michael Meurer, der schon im Jahre 1901 zu den Gründungsmitgliedern gehörte.
So war es selbstverständlich, dass er zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Er sorgte zusammen mit den übrigen Mitgliedern des neuen Nachkriegsvorstandes dafür, dass die Müngersdorfer Faustballer bald wieder im weiten Umkreis für ihre Erfolge bekannt wurden.
Mit dem damaligen Frauenwart, Alfred Karsubke, hatte der Verein einen guten Förderer. Er war Lehrer an der Schule Wendelinstraße und jedes halbwegs sportliche Müngersdorfer Kind wurde von ihm zum Faustballspielen geschickt. An jugendlichem Nachwuchs war also kein Mangel.
Im Jahre 1951 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Es wurde erstmals zu einem großen Faustballturnier auf den Vorweisen des Müngersdorfer Stadions eingeladen. Müngersdorf trat selbst mit zwei Mannschaften an, dazu waren noch 14 weitere Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen geladen. Natürlich gab es auch damals schon ein Rahmenprogramm mit „Rheinischem Abend“ im Festzelt.
Da die Müngersdorfer Faustballer immer mindestens eine Mannschaft in der höchsten Spielklasse – damals Meisterklasse, später Bundesliga – hatten, blieben außergewöhnliche Erfolge natürlich nicht aus. Im Jahre 1960 errangen sie in Tübingen den Titel des Deutschen Meisters. Sicherlich werden sich noch etliche ältere Müngersdorfer an den Siegeszug bei der Rückkehr der erfolgreichen Sportler erinnern. Im offenen Wagen fuhren die Spieler Josef Borghard, Heinz Braschoß, Bruno und Georg Ciesielski und Sepp Krebs, begleitet von vielen Anhängern, quer durchs „Dorf“. Ja, die Müngersdorfer waren schon stolz auf ihre Erfolge im Faustball.
Vieles hat sich in der aktiven Faustballzeit geändert, eines hatte Bestand: Die Müngersdorfer Faustballturniere auf den Vorwiesen des Stadions. Einmal im Jahr wurden alle Mannschaften, die in Deutschland Rang und Namen hatten, zum großen Faustballtreffen eingeladen. Zum Jubiläumsturnier 1961 waren 108 Mannschaften am Start.! Beide Teile der Vorwiese waren dann fest in der Hand der Faustballer, wie auch während der „normalen“ Zeit der Freiluftsaison. Hier wurde zweimal wöchentlich, sonntags vormittags und mittwochs abends trainiert. Dieses Training brachte dann auch noch zweimal sehr schöne Erfolge in der höchsten Spielklasse.
In den Jahren 1965 und 1976 wurde Müngersdorf jeweils 3. der Deutschen Meisterschaft. Ab Anfang der 70er-Jahre wurde es immer schwieriger, einen ordentlichen Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Es war kein Nachwuchs mehr da und die „Altvorderen“ wollten auch nicht immer nur gegen die Bundesligamannschaften verlieren. So rettet man sich dann noch einige Jahre mit Neuzugängen aus anderen Vereinen und faustballspielenden Sportstudenten über die Runden, bis es im Jahre 1978 endgültig „Aus“ für den Faustball hieß. Nicht zuletzt waren es auch finanzielle Gründe, die zu dieser Entscheidung führten. Eine großartige Unterstützung aus der Vereinskasse hatten die Faustballer nie erfahren, außer Fahrtkostenerstattungen zu Meisterschaftsspielen war meist nichts drin. So wechselte dann die 1. Mannschaft zu Beginn der Sommersaison 1978 geschlossen zum Post-Sportverein Köln über. Dort freute man sich natürlich über die Bereicherung durch eine Bundesligamannschaft.